Der Frankfurter Ebbelwei

Apfelweinfest 8. bis 17. August 2014 auf dem Frankfurter Roßmarkt

Bembel, Brezel und Apfelweinglas ©Tourismus+Congress GmbH Frankfurt am Main

Die Apfelweinkultur macht schon seit eh und je einen großen Teil des Lebensgefühls der Stadt aus. So feiern Frankfurter und deren Besucher ihr Nationalgetränk mit einem eigenenApfelweinfestival und einem bunten Bühnenprogramm. Hier sorgen folkloristische und mundartliche Darbietungen für gute Stimmung. Hessische Kultbands bringen das Publikum zum Schunkeln und Mitsummen. Ruhige Loungemusik untermalt perfekt die entspannte Atmosphäre beim hippen Apfelcocktail.

Seit über 250 Jahren gilt der Apfelwein als das Frankfurter Nationalgetränk. Seine Geschichte ist jedoch viel älter. Wann genau man begann aus Äpfeln Ebbelwoi zu keltern, ist unklar. Fest steht, dass Apfelwein schon zur Zeit Karls
des Großen, also bereits vor 1.200 Jahren, schon hergestellt wurde.
Der Apfelwein (oder auch Äpfelwein, Ebbelwei, Äbbelwoi, Äppler oder Stöffche) gilt als anregendes alkoholschwaches Getränk, das Kreislauf und Nervensystem günstig beeinflusst. Es hat in Frankfurt schon viele berühmte Ärzte gegeben, die ihren Patienten den Genuss von Apfelwein ausdrücklich empfohlen haben. Aus medizinischer Sicht wird dem Getränk eine gefäßerweiternde Wirkung, eine
bessere Gehirndurchblutung und Verzögerung des Alterungsprozesses bescheinigt.

Mit der Herstellung des Apfelweins in größerem Maßstab begann man im 16. Jahrhundert, als eine Reblausplage den Weinanbau negativ beeinträchtigte. Die große Zeit des Äpplers brach dann in der Mitte des 18. Jahrhunderts an, als die Trauben aufgrund der einsetzenden Klimaveränderung nicht mehr ausreiften.
Einer Alternative musste her und man begann aus Apfelsaft Wein herzustellen. Die Wirte schenkten mit behördlicher Genehmigung selbstgekelterten Ebbelwei aus. Jeder Apfelwein-Wirt hing sich als Erkennungszeichen einen grünen Kranz vor sein Lokal. Der grüne Kranz und der Hang zum eigenen Ebbelwoi haben sich zur Tradition entwickelt, die noch heute so gelebt wird. Manche der Apfelwein-Hersteller erweiterten nach und nach ihre Produktion. Im Lauf der Zeit entstanden so große Traditions-Keltereien wie Höhl, Heil und Possmann, die heute zu den Branchenführern gehören.

Sachsenhausen gilt heute als die Hochburg der Apfelweinkultur in Frankfurt, doch auch viele Gaststätten im Stadtzentrum und in den Außenbezirken bieten ihn an.

Traditionsgemäß wird der Apfelwein in einem blaugrauen Tonkrug serviert –
dem sogenannten Bembel. Getrunken wird er aus einem leicht geriffelten Glas,dem Gerippten. Ein echter Apfelweintrinker trinkt seinen Apfelwein pur, nur in Ausnahmefällen trinkt er mal einen Gespritzten, d.h. einen mit Mineralwasser verdünnten Apfelwein. Unzumutbar für viele Apfelweinkenner ist ein Süßgespritzter, bei dem der Apfelwein mit Limonade gemischt wird. Während der kalten Jahreszeit wird der Apfelwein auch gerne heiß und mit Gewürzen versetzt getrunken. Im Sommer dagegen fügt man dem Apfelwein Erdbeeren bei und trinkt dies dann als Apfelweinbowle.

Der Apfelwein (oder auch Äpfelwein, Ebbelwei, Äbbelwoi, Äppler oder Stöffche)  gilt als anregendes alkoholschwaches Getränk, das Kreislauf und Nervensystem  günstig beeinflusst.

©Tourismus+Congress GmbH Frankfurt am Main

Gekeltert wird der Apfelwein im Oktober und so entstehen je nach Jahreszeit mehrere Arten des Getränks. Der trübe frisch gepresste Saft im Herbst enthält keinen Alkohol. Wenn dieser Süße in Fässern abgefüllt wird, vergärt er rasch und wird als Rauscher ausgeschenkt. Dieses Getränk gilt für viele als
vorzügliches, natürliches Abführmittel. Lässt man den Rauscher den Herbst über in Ruhe im Fass gären, entfaltet er sich zur vollen Stärke und wird ein richtiger Apfelwein. Dieses alkoholhaltige Stöffche kann einem leicht zu Kopf steigen. Der Helle wird um die Weihnachtszeit ausgeschenkt, lässt man ihn noch länger in Ruhe, reift er im Fass zum Alten heran.

Die Qualität des aromatischen Getränks bemisst sich alleine am Geschmack. Viele erfahrene Wirte verstehen es aus diesem Grund, ihr Stöffche aus der richtigen Mischung von süßen und sauren Apfelsorten zu pressen. Die Kelter kommen dabei häufig auf altbewährte Apfelsorten zurück. Sehr beliebt ist beispielsweise der Speierling, ein fester kleiner Apfel, der zum Essen nicht taugt.

Zum Stöffche schmeckt am besten ein saftiges Rippchen mit Kraut, ein Haspel
oder Leiterchen, Kartoffeln mit „Grüner Soße“ und natürlich „Handkäs mit
Musik“.

 


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